Zum 1. August 2018 treten in den Ausbildungsordnungen von elf Metall- und Elektroberufen Neuerungen in Kraft. Sie dienen dazu, die Vermittlung digitaler Kompetenzen in der Ausbildung zu stärken. Die Chemie-Sozialpartner haben sich in das Ordnungsverfahren eingebracht, damit spezifische Anforderungen der Chemischen Industrie berücksichtigt werden. So konnte eine neue, branchenspezifische Zusatzqualifikation "IT-gestützte Anlagenänderung" realisiert werden. Die aktuellen Anpassungen sind ein klares Signal für die Zukunftsfähigkeit der Metall- und Elektroberufe, die in der Chemie rund 30 Prozent des gesamten Ausbildungsvolumens ausmachen.
Zentrale Neuerung ist die Berufsbildposition "Digitalisierung der Arbeit, Datenschutz und Informationssicherheit", die für alle Berufe integrativ über die gesamte Ausbildungszeit zu vermitteln ist. Ergänzt werden diese übergreifenden, digitalen Kompetenzen um bundeseinheitliche Zusatzqualifikationen. Diese können Betriebe besonders leistungsstarken Auszubildenden anbieten, um eine weitere Spezialisierung zu ermöglichen.
Vorteile erkennen und Chancen jetzt nutzen
Bevor Sie mit dem Ausfüllen des Online-Formulars beginnen, empfehlen wir Ihnen, Ihre Texte zu den nachfolgenden Fragen vorab in Ruhe zu formulieren (z. B. in Word). Wenn die Texte final vorliegen, fügen Sie diese in das Online-Formular ein.
Das Online-Formular ist frei zugänglich. Optional können Sie eigenes Bild- und Videomaterial Ihrem Umsetzungsbeispiel beifügen. Um die Upload-Funktion für Fotos / Videos zu nutzen, benötigen Sie ein Passwort, dass Sie bei uns unter kontakt@elementare-vielfalt.de anfordern können.
Um was geht es in Ihrem Umsetzungsbeispiel? Was ist die Aufgabenstellung / der Arbeitsauftrag?
Umfang: max. 60 Zeichen„Anlagenänderung auf Basis eines 3D-Modells”
In welchem "digitalen Kontext" steht Ihr Umsetzungsbeispiel? Was ändert sich im Beruf bzw. bei der Tätigkeit?
Umfang: max. 400 Zeichen„Bei der Planung und Änderung moderner Chemie-Anlagen kommen 3D-Modelle zum Einsatz.”
Welche digitale Kompetenz soll vermittelt werden? Was ist das Lernziel?
Umfang: max. 1250 Zeichen„Eine lasergescannte verfahrenstechnische Anlage liegt als 3D-Modell vor („Initiales Modell“). In dieser Anlage soll ein Rohrleitungsteilstück gemäß einem überarbeitetem R+I-Fließbild geändert werden (Änderung Rohrleitungsverlauf, zusätzliches Rohrleitungselement mit Armatur, Gerät, Pumpe oder Messgerät). Die Anlagenänderung wird digital im 3D-Modell geplant, Unterlagen zur Umsetzung (Anfertigungs- und Montageunterlagen) werden aus dem 3D-Modell generiert (Aufstellungsplan, Drafts zum Halterungskonzept, Isometrien mit Koordinatenangaben und Stücklisten). Die Anlagenänderung ist koordinatengetreu zu montieren.”
Wie können die digitalen Kompetenzen in der Ausbildung vermittelt werden?
Umfang: max. 1250 Zeichen„(... Auszug...) Die verfahrenstechnische Anlage, in der die Änderung vorgenommen werden soll, wurde per Laserscan aufgenommen. Die daraus generierte Punktewolke liegt als 3D-Datensatz vor. Die Objekte werden in einer 3D-Design-Software modelliert und mit Metadaten hinterlegt. Im ersten Schritt wird das funktionale Konzept der Anlagenänderung entwickelt, indem die gemäß R+I-Fließbild vorgesehene Anlagenänderung in einem 2D-Redlining-System mit Fließbildsymbolen skizziert wird (Änderung des Prozesses). Dabei werden die Einbindepunkte und Spezifikationen (Drücke, Temperaturen, Durchflüsse, Nennweiten, Werkstoffe, etc.) sowie Armaturen, Geräte, Pumpen und Messgeräte definiert und eingezeichnet. Die festgelegten Spezifikationsdaten werden aus dem Medienschlüssel, der anlagenbezogen in einer Datenbank hinterlegt ist, ausgewählt (Zuordnung der Metadaten). Die räumliche Planung der Anlagenänderung erfolgt danach in einem 3D-Viewer, der es erlaubt, 3D-Objekte maßstäblich zu platzieren (3D-Redlining). Hierbei sind betriebliche Vorgaben und das räumliche Umfeld zu berücksichtigen (z. B. Zugänglichkeit, Ergonomieaspekte, Montagebelange, Montierbarkeit, instandhaltungs-technische Belange). Auf diese Weise entsteht ein erstes maßstäbliches räumliches Konzept der zu planenden Anlagenänderung (... Auszug...).”
Was sollten die Ausbilder/innen bei der Umsetzung beachten (methodisch / didaktisch)?
Umfang: max. 400 Zeichen„Der Umgang mit digitalen Daten erfordert eine Sensibilisierung des Auszubildenden, da die Freizügigkeit im Umgang mit Daten im privaten Umfeld nicht in die Arbeitswelt übertragen werden darf. Vor dem Einsatz digitaler Instrumente im Betrieb ist zu empfehlen, dem Auszubildenden die Grundlagen zum Datenschutz- und zur Datensicherheit im Betrieb zu vermitteln. Hierbei sollte auch auf die Compliance-Richtlinien des Unternehmens sowie die Besonderheiten bei digitalen Geräten in Ex-Bereichen hingewiesen werden. Zudem kann es sinnvoll sein, über Bild- und Urheberrechte in Grundzügen zu informieren.”
Programmleiter Nachwuchsmarketing
Elementare Vielfalt (ElVi),
Bildung und Innovation
Bundesarbeitgeberverband Chemie e.V. (BAVC)
Abraham-Lincoln-Straße 24
65189 Wiesbaden