Der Arbeits- und Lernprozess wird durch den Abruf von zusätzlichen Informationen und Lerninhalten direkt am Arbeitsplatz unterstützt. Durch den Einsatz einer Bilderkennung (Foto oder die Verwendung von Codes, wie Barcodes, QR-Codes oder andere Formate) werden am Arbeitsplatz die notwendigen Informationen in Form von Betriebsanweisungen, Erläuterungen oder konkreten Animationen unterstützt.
Das Lernarrangement kombiniert in einer App die Möglichkeit, VR-Touren und AR-Inhalte direkt am Arbeitsort bereitzustellen. Durch die Verfügbarkeit am Arbeitsplatz können im Prozess der Arbeit nicht nur „in time“ notwendige Informationen abgerufen werden. Vielmehr gelingt es, Lernprozesse am Ort des praktischen Handeln zu initiieren und zu einem Learning-Content-Management-System zu verbinden. Dabei kann der Lernprozess eigeninitiativ durch den Lernenden gestartet werden. Es ist aber auch die Aufforderung zum Lernen durch eine Push-Mimik implementierbar.
Die Anordnung ermöglicht zudem ein wiederholendes Lernen, auch im Sinne von wiederkehrenden oder zeitlich vorgegebenen, regelmäßigen Fortbildungen.
Durch den Einsatz von Tablet-PCs besteht am Lernort über eine App die Möglichkeit einer Verlinkung auf ein webbasiertes Content-Management-System, einzelne HTML5-Lerninhalte oder auch klassische Webseiten. Der Einsatz kann „on demand“ durch den Lernenden gestartet werden. Es sind aber auch gezielte Lernarrangements im Rahmen einer VR-Tour möglich, in denen die Auszubildenden gezielt durch einen Arbeitsbereich geleitet werden und bestimmte Lernaufgaben erfüllen müssen. Erst nach Abschluss – ggf. kombiniert mit einer Lernstand-Kontrolle – wird ein neuer Arbeits-/Lernbereich zugänglich. Speziell gestaltete Marker steigern die Wiedererkennung, bieten gleichzeitig eine optimale Erkennbarkeit und ermöglichen ein selbstgesteuertes Wiederholen. Im Eigenstudium können die Lernarrangements auch zur Vorbereitung von Lehrgängen eingesetzt werden, beispielsweise zur Vorbereitung auf definierte Lerneinheiten in einem Arbeitsbereich.
Praxistipp
In der Vermittlung von Lerneinheiten ist es empfehlenswert, die digitalen Medien auch in einer Präsenzunterweisung einzusetzen. Die Lernmedien unterstützen so auch die Erläuterungen der Ausbilder. Die VR-Touren können – insbesondere in den ersten Umsetzungen – auch in einer Gruppenarbeit genutzt werden, um die Auszubildenden an die neuen Lerntechnologien und Lernarrangements heranzuführen.
Autor dieses Umsetzungsbeispiels: Oliver Lesch, Evonik Technology & Infrastructure GmbH