Einfacher, moderner und digitaler: Zum 1. August 2020 tritt bundeseinheitlich eine Änderungsverordnung für Chemie-, Biologie- und Lacklaboranten in Kraft. Zentrale Neuerung sind zwei speziell auf die Ausprägung digitaler Kompetenzen ausgerichtete Wahlqualifikationen. Verbunden wird dies mit einer quantitativen und inhaltlichen Optimierung der übrigen WQs sowie deren Zusammenführung in nur eine Auswahlliste je Beruf. Die Neuerungen können von allen Unternehmen flexibel genutzt werden, die Laborberufe ausbilden. Die Änderungen wurden von Ausbildungsexperten der Chemie-Sozialpartner erarbeitet. Sie basieren auf einem breiten Erfahrungsaustausch innerhalb und außerhalb der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Die bewährte und zukunftsfähige Struktur der Ausbildungsordnung bleibt unverändert erhalten.
Vorteile erkennen und Chancen jetzt nutzen
Lacklaboranten
Aus der Praxis hat die Chemie-Sozialpartner der Wunsch erreicht, beim Lacklaboranten in §22 eine bestehende Fokussierung bei der Auswahl der WQs aufzuheben, um mehr Gestaltungsmöglichkeiten zu eröffnen. Dies entspricht auch dem Charakter der novellierten Verordnung aus dem Jahr 2020, bei der die Transparenz und Lesbarkeit erheblich verbessert wurde (nur noch eine Auswahlliste, keine Prioritäten / Konditionierungen bei der Auswahl der WQs). Die Änderung gewährleistet eine optimale Prüfungsdurchführung beim Lacklaboranten und erleichtert die Ausbildung für spezialisierte kleine und mittelständische Unternehmen.
Folgende Änderungsverordnung ist für den § 22 Lacklaboranten ab sofort in Kraft und gilt rückwirkend für alle Ausbildungsverhältnisse ab dem 1. August 2020:
a) In Absatz 3 Nummer 2a werden die Worte „Nummer 1 bis 11“ gestrichen.
b) In Absatz 4 Nummer 2d werden die Worte „Nummer 1 bis 11“ gestrichen.
Der berufsschulische Rahmenlehrplan ist von der Anpassung nicht berührt.
Laborberufe allgemein
Darüber hinaus wird die gegenstandslose "Verordnung über die Erprobung einer neuen Ausbildungsform für die Berufsausbildung im Laborbereich Chemie, Biologie und Lack", mit der vormals die gestreckte Abschlussprüfung als Modellversuch eingeführt worden war, im Rahmen einer Rechtsbereinigung mit Artikel 2 der Änderungsverordnung aufgehoben. Dies ist ein „administrativer Akt“ und hat keine weiteren Auswirkungen auf die bestehende Verordnung.
Für immer mehr Chemie-Unternehmen gewinnt Digitalisierung und Vernetzung der Wertschöpfungsketten an Bedeutung. Hiervon sind auch Forschung, Entwicklung, Analytik und Produktion betroffen.
Vor diesem Hintergrund wurde die Verordnung der Laborberufe von Ausbildungsexperten der Chemie-Sozialpartner auf veränderte Praxis-Anforderungen überprüft. Es wurde festgestellt, dass...
Die im Bundesgesetzblatt veröffentlichen Verordnungstexte können Sie hier herunterladen:
Eine offizielle Gesamtfassung der Verordnung, in der alle Änderungen eingearbeitet sind, können Sie hier herunterladen.
Unser Tipp:
Um in der Gesamtschau zu sehen, welche Inhalte und Formulierungen sich im Vergleich zu der Verordnung von 2009 verändert haben, laden Sie sich gerne unsere Arbeitshilfe herunter.
Um in der Gesamtschau zu sehen, welche Inhalte und Formulierungen sich im Vergleich zu der Verordnung von 2009 verändert haben, laden Sie sich gerne unsere Arbeitshilfe herunter. Weitere Informationen und Hintergründe zur Änderungsverordnung finden Sie nachfolgend:
Die bestehende Ausbildungsordnung der Laborberufe bleibt in Aufbau und Struktur erhalten. So ändert sich nichts bei
Die Änderungen konzentrieren sich auf
Die Anpassungen wurden mit Bedacht und sehr zielgerichtet vorgenommen. Sie sind in ihrem Gesamtumfang überschaubar und basieren auf einem breiten Austausch mit Ausbildungsexperten innerhalb und außerhalb der Chemie-Branche. Sie ermöglichen es, die Laborantenausbildung einfacher und moderner zu gestalten, ohne wesentlich an inhaltlicher Flexibiltät einzubüßen.
Redaktionelle Anpassungen
Mit der Änderungsverordnung 2020 wurden alle Ausbildungsrahmenpläne vollständig neu veröffentlicht, um eine gute Lesbarkeit und Übersichtlichkeit zu gewährleisten. Die Änderungsverordnung umfasst damit auch Berufsbildpositionen, die durch die Chemie-Sozialpartner nicht verändert wurden. Vor jeder Veröffentlichung wird eine Verordnung vom Bundesjustizministerium (BMJV) auf sogenannte „Rechtsförmigkeit“ geprüft. Diese Prüfung umfasst immer den kompletten Text, der (neu) publiziert werden soll, ganz gleich, ob dieser inhaltliche Änderungen enthält oder nicht.
Bei der Rechtsförmigkeitsprüfung wird darauf geachtet, dass
So wurden im Fall der der Änderungsverordnung 2020 beispielsweise folgende Anpassungen auf Grund aktueller, rechtlicher Vorgaben und Verordnungsstandards vorgenommen:
Die Rechtsförmigkeitsprüfung erfolgte in enger Abstimmung mit dem Verordnungsgeber (BMWi) sowie den Chemie-Sozialpartnern, damit durch die Anpassungen keine inhaltlichen Verzerrungen entstehen. In bestimmten Fällen mussten aber Kompromisse getroffen werden. Diese gestalten sich im Fall der Änderungsverordnung 2020 z. B. wie folgt:
Weitere redaktionelle Anpassungen finden Sie auch in unserer Arbeitshilfe.
Bei der Prüfung ändert sich für Chemie- und Lacklaboranten nichts. Bei den Biologielaboranten werden die Regelungen der AP II vom Chemielaboranten übernommen.
Biologielaboranten – Neuerung bei der Abschlussprüfung Teil II
Auf Wunsch des Verordnungsgebers erfolgt eine Anpassung der Abschlussprüfung Teil II (AP II) bei den Biologielaboranten: Bisher wurden in der AP II im Teil „Prozessorientiertes Arbeiten“ eine Pflichtqualifikations (PQ)-Aufgabe und zwei WQ-Aufgaben geprüft. Mit der Änderungsverordnung 2020 wird dies nun an die Regelungen des Chemielaboranten angeglichen d. h.
Die Anpassungen bei der AP II gelten für alle ab dem 1. August 2020 neu beginnenden Ausbildungsverhältnisse.
Auswahl schriftlich zu prüfender WQs
Für alle Laborberufe wird klargestellt, dass die Auswahl schriftlich zu prüfender WQs durch den Prüfungsausschuss erfolgt. Dies entspricht dem üblichen Vorgehen in der Praxis und sichert einen einheitlichen Standard.
Die Vernetzung von IT- und Labor-Management-Systemen, Smart-Labs, der Einsatz mobiler Endgeräte und Roboter, intelligenter Software und Apps, die Nutzung umfangreicher Datenanalysen (Big-Data) und Simulationen, aber auch der Einsatz künstlicher Intelligenz, schafft neue Möglichkeiten der Automatisierung und Prozessoptimierung. Gleichzeitig bilden diese Technologien die Grundlage für ganz neue, digitale Geschäftsmodelle.
Beispiele für Zukunftstrends
Dieser technologische Fortschritt hat Auswirkungen auf die Arbeitsweise der Mitarbeiter/innen und führt zu veränderten Qualifikationsanforderungen an den Facharbeiterberuf der Chemie-, Biologie- und Lacklaboranten.
Die digitalen WQs sind für alle Laborberufe verfügbar und basieren auf bereits bestehenden WQs. So wird die bisherige WQ „Laborbezogene Informationstechnik“ umbenannt in „Digitalisierung in Forschung, Entwicklung, Analytik und Produktion“ und inhaltlich wie folgt aktualisiert:
Die bisherige WQ „Arbeiten mit automatisierten Systemen im Labor“ wird umbenannt in „Arbeiten mit vernetzten und automatisierten Systemen“ und inhaltlich wie folgt aktualisiert:
Wie sind die Berufsbildpositionen der digitalen WQs zu interpretieren?
Was ist mit den einzelnen Berufsbildpositionen gemeint, aber auch nicht gemeint ist – hierzu finden Sie in unserer Arbeitshilfe eine „Interpretationshilfe“ sowie nähere Informationen.
Die WQs bieten Ihnen als Ausbildungsbetrieb mehrere Vorteile. Einerseits können Sie vorausschauend auf digitale Veränderungsprozesse in Ihrem Unternehmen reagieren. Sie haben die Chance, die Ausbildungsabteilung als Innovationsmotor zu präsentieren, indem Sie frühzeitig Nachwuchskräfte mit digitalen Kompetenzen zur Verfügung stellen können.
Anderseits steigern Sie die Attraktivität Ihres Ausbildungsbetriebes und des Berufes Chemie-, Biologie- und Lacklaborant/in gegenüber Schülerinnen und Schülern, wenn Sie auf digitale Technologien und Inhalte setzen. Dies kann ein Vorteil im Wettbewerb um junge Nachwuchskräfte sein.
Für die neuen, digitalen WQs gibt es kein eigenes Lernfeld in der Berufsschule. Sie werden im Rahmen der bestehenden Lernfelder vermittelt. Die Zuordnung könnte sich wie folgt gestalten:
WQ Digitalisierung in Forschung, Entwicklung, Analytik und Produktion
WQ Arbeiten mit vernetzten und automatisierten Systemen
Die finale Zuordnung sowie weitere Details zur Umsetzung der digitalen WQs in der Berufsschule können Sie im Rahmenlehrplan der Kultusministerkonferenz (KMK) einsehen.
Für die digitalen WQs haben die Ausbildungsexperten der Chemie-Sozialpartner erste Praxisbeispiele und
-ideen erarbeitet. Diese werden gerade aufbereitet und schnellstmöglich auf dieser Seite zur Verfügung gestellt. Die Beispiele sind nicht abschließend, sondern als Anregung zu verstehen, wie ein Ausbildungsbetrieb digitale Kompetenzen vermitteln könnte.
Wenn Sie auch Beispiele und Anregungen für uns haben, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie uns diese zur Verfügung stellen. Denn die digitale Arbeitswelt lebt auch von digitaler Kollaboration und dem Teilen von Good-Practices. Nutzen Sie dazu unser Online-Formular und reichen Sie Ihr Umsetzungsbeispiel ein!
In der Ausbildungsordnung „Laborberufe“ sind Wahlqualifikationen vorgesehen. Diese bieten jedem Betrieb die Möglichkeit, abhängig von seinem Bedarf bestimmte Inhalte im Rahmen der Ausbildung weiter zu vertiefen.
Mit der Änderungsverordnung 2020 stehen für...
zur Verfügung, von denen sechs vom Ausbildungsbetrieb zu wählen sind. All das erfolgt im Rahmen der Regelungen und Vorgaben der Ausbildungsordnung.
Bei Zusatzqualifikationen (bundeseinheitlich oder kammerspezifisch) handelt es sich hingegen um zusätzliche Inhalte, die der Betrieb über den Rahmen der Ausbildungsordnung hinaus vermitteln kann. Zusatzqualifikationen kommen meist für besonders leistungsstarke Auszubildende in Betracht und werden von der zuständigen Kammer gesondert geprüft. Hierdurch entsteht weiterer Prüfungsaufwand.
Die Änderungsverordnung tritt zum 1. August 2020 in Kraft und gilt für alle ab 1. August 2020 neu beginnenden Ausbildungsverhältnisse. Für bereits bestehende Berufsausbildungsverhältnisse sind weiterhin die geltenden Regelungen aus 2009 und 2016 anzuwenden.
Sofern für bereits geschlossene Ausbildungsverträge mit dem Beginn 1. August 2020 oder 1. September 2020 Wahlqualifikationen schriftlich fixiert wurden, können diese bis zur Abschlussprüfung Teil I noch angepasst werden. Es bleiben damit gut 1,5 Jahre Zeit, um entsprechende Vorkehrungen/Vorbereitungen im Ausbildungsbetrieb zu treffen. Nehmen Sie hierzu gerne Kontakt mit der für Sie zuständigen IHK vor Ort auf.
In unserer Arbeitshilfe finden Sie eine Übersicht, welche Wahlqualifikationen für neue Ausbildungsverhältnisse ab dem 1. August 2020 verfügbar sind. Diese zeigt Ihnen die Inhalte der WQs auch in einer Gegenüberstellung zwischen alter (2009, 2016) und neuer Verordnung (2020). So können Sie gut erkennen, was sich verändert hat. Hierbei werden Sie feststellen, dass Modifikationen zielgerichtet und in überschaubarem Umfang vorgenommen wurden. Insgesamt reduziert sich die Anzahl der WQs von 28 auf 20.
Hier die neue WQ-Auswahl für CL im Überblick:
Präparative Chemie: Reaktionstypen und -führung,
Folgende WQs sind für neu beginnende Ausbildungsverhältnisse ab dem 1. August 2020 nicht mehr verfügbar. Ihre Inhalte können in anderen bzw. neu-zugeschnittenen WQs vermittelt werden oder sind heute Stand der Technik.
Sofern für bereits geschlossene Ausbildungsverträge mit dem Beginn 1. August 2020 oder 1. September 2020 Wahlqualifikationen schriftlich fixiert wurden, können diese bis zur Abschlussprüfung Teil I noch angepasst werden. Es bleiben damit gut 1,5 Jahre Zeit, um entsprechende Vorkehrungen/Vorbereitungen im Ausbildungsbetrieb zu treffen. Nehmen Sie hierzu gerne Kontakt mit der für Sie zuständigen IHK vor Ort auf.
Weitere Erläuterungen, warum die WQs entfallen sind, finden Sie nachfolgend.
Für neue oder modifizierte WQs gibt es kein eigenes Lernfeld in der Berufsschule. Sie werden im Rahmen der bestehenden Lernfelder vermittelt. Die Zuordnung könnte sich für CL wie folgt gestalten:
Die finale Zuordnung sowie weitere Details zur Umsetzung der digitalen WQs in der Berufsschule können Sie im Rahmenlehrplan der Kultusministerkonferenz (KMK) einsehen.
Auf Wunsch des Verordnungsgebers erfolgt eine Anpassung der Abschlussprüfung Teil II (AP II) bei den BL: Bisher wurden in der AP II im Teil „Prozessorientiertes Arbeiten“ eine Pflichtqualifikations (PQ)-Aufgabe und zwei WQ-Aufgaben geprüft. Mit der Änderungsverordnung – gültig für neu beginnende Ausbildungsverhältnisse ab dem 1. August 2020 – wird dies nun an die Regelungen des Chemielaboranten angeglichen d. h.
In unserer Arbeitshilfe finden Sie eine Übersicht, welche Wahlqualifikationen für neue Ausbildungsverhältnisse ab dem 1. August 2020 verfügbar sind. Diese zeigt Ihnen die Inhalte der WQs auch in einer Gegenüberstellung zwischen alter (2009, 2016) und neuer Verordnung (2020). So können Sie gut erkennen, was sich verändert hat.
Hier werden Sie feststellen, dass Modifikationen zielgerichtet und in überschaubarem Umfang vorgenommen wurden. Insgesamt reduziert sich die Anzahl der WQs von 21 auf 16, darin enthalten auch die Inhalte der Änderungsverordnung aus dem Jahr 2016. Diese wurde zum Erhalt der Sachkunde von Biologielaboranten zur Begleitung von Tierversuchen anlässlich der Novellierung der Tierschutzversuchstierverordnung notwendig.
Hier die neue WQ-Auswahl für BL im Überblick:
Folgende WQs sind für neu beginnende Ausbildungsverhältnisse ab dem 1. August 2020 nicht mehr verfügbar. Ihre Inhalte können in anderen bzw. neu-zugeschnittenen WQs vermittelt werden oder sind heute Stand der Technik.
Sofern für bereits geschlossene Ausbildungsverträge mit dem Beginn 1. August 2020 oder 1. September 2020 Wahlqualifikationen schriftlich fixiert wurden, können diese bis zur Abschlussprüfung Teil I noch angepasst werden. Es bleiben damit gut 1,5 Jahre Zeit, um entsprechende Vorkehrungen/Vorbereitungen im Ausbildungsbetrieb zu treffen. Nehmen Sie hierzu gerne Kontakt mit der für Sie zuständigen IHK vor Ort auf.
Weitere Erläuterungen, warum die WQs entfallen sind, finden Sie nachfolgend.
Probenahme-Techniken
PQ: Probenahme und Probenvorbereitung
WQ: Durchführen pharmakokinetischer Arbeiten
Hämatologische Themen
PQ: Durchführen hämatologischer Arbeiten
Biochemische / immunologische Themen
PQ: Durchführen biochemischer Arbeiten
WQ: Durchführen immunologischer und biochemischer Arbeiten
Molekularbiologische / gentechnische Themen
PQ: Durchführen molekularbiologischer Arbeiten
WQ: Durchführen gentechnischer und molekularbiologischer Arbeiten.
Für neue oder modifizierte WQs gibt es kein eigenes Lernfeld in der Berufsschule. Sie werden im Rahmen der bestehenden Lernfelder vermittelt. Die Zuordnung könnte sich für BL wie folgt gestalten:
Die finale Zuordnung sowie weitere Details zur Umsetzung der digitalen WQs in der Berufsschule können Sie im Rahmenlehrplan der Kultusministerkonferenz (KMK) einsehen.
Lacklaboranten
Aus der Praxis hat die Chemie-Sozialpartner der Wunsch erreicht, beim Lacklaboranten in §22 eine bestehende Fokussierung bei der Auswahl der WQs aufzuheben, um mehr Gestaltungsmöglichkeiten zu eröffnen. Dies entspricht auch dem Charakter der novellierten Verordnung aus dem Jahr 2020, bei der die Transparenz und Lesbarkeit erheblich verbessert wurde (nur noch eine Auswahlliste, keine Prioritäten / Konditionierungen bei der Auswahl der WQs). Die Änderung gewährleistet eine optimale Prüfungsdurchführung beim Lacklaboranten und erleichtert die Ausbildung für spezialisierte kleine und mittelständische Unternehmen.
Folgende Änderungsverordnung ist für den § 22 Lacklaboranten ab sofort in Kraft und gilt rückwirkend für alle Ausbildungsverhältnisse ab dem 1. August 2020:
a) In Absatz 3 Nummer 2a werden die Worte „Nummer 1 bis 11“ gestrichen.
b) In Absatz 4 Nummer 2d werden die Worte „Nummer 1 bis 11“ gestrichen.
Der berufsschulische Rahmenlehrplan ist von der Anpassung nicht berührt.
Laborberufe allgemein
Darüber hinaus wird die gegenstandslose "Verordnung über die Erprobung einer neuen Ausbildungsform für die Berufsausbildung im Laborbereich Chemie, Biologie und Lack", mit der vormals die gestreckte Abschlussprüfung als Modellversuch eingeführt worden war, im Rahmen einer Rechtsbereinigung mit Artikel 2 der Änderungsverordnung aufgehoben. Dies ist ein „administrativer Akt“ und hat keine weiteren Auswirkungen auf die bestehende Verordnung.
In unserer Arbeitshilfe finden Sie eine Übersicht, welche Wahlqualifikationen für neue Ausbildungsverhältnisse ab dem 1. August 2020 verfügbar sind. Diese zeigt Ihnen die Inhalte der WQs auch in einer Gegenüberstellung zwischen alter (2009, 2016) und neuer Verordnung (2020).
So können Sie gut erkennen, was sich verändert hat. Hier werden Sie feststellen, dass Modifikationen zielgerichtet und in überschaubarem Umfang vorgenommen wurden. Insgesamt erhöht sich die Anzahl der WQs von 18 auf 20.
Hier die neue WQ-Auswahl für LL im Überblick:
Formulieren, Herstellen, Applizieren und Prüfen von lösemittelhaltigen Beschichtungsstoffen und -systemen für Holz und Holzwerkstoffe,
Folgende WQs sind für neu beginnende Ausbildungsverhältnisse ab dem 1. August 2020 nicht mehr verfügbar. Ihre Inhalte können in anderen bzw. neu-zugeschnittenen WQs vermittelt werden oder sind heute Stand der Technik.
Sofern für bereits geschlossene Ausbildungsverträge mit dem Beginn 1. August 2020 oder 1. September 2020 Wahlqualifikationen schriftlich fixiert wurden, können diese bis zur Abschlussprüfung Teil I noch angepasst werden. Es bleiben damit gut 1,5 Jahre Zeit, um entsprechende Vorkehrungen/Vorbereitungen im Ausbildungsbetrieb zu treffen. Nehmen Sie hierzu gerne Kontakt mit der für Sie zuständigen IHK vor Ort auf.
Weitere Erläuterungen, warum die WQs entfallen sind, finden Sie nachfolgend.
Für neue oder modifizierte WQs gibt es kein eigenes Lernfeld in der Berufsschule. Sie werden im Rahmen der bestehenden Lernfelder vermittelt. Die Zuordnung könnte sich für Lacklaboranten wie folgt gestalten:
Die finale Zuordnung sowie weitere Details zur Umsetzung der digitalen WQs in der Berufsschule können Sie im Rahmenlehrplan der Kultusministerkonferenz (KMK) einsehen.
selbstorganisiert arbeiten, digitale Kommunikationsmittel einsetzen sowie in virtuellen Teams mitwirken
Daten digital erfassen, prüfen, auswerten, dokumentieren und sichern
Plausibilität beim Datenaustausch zwischen digitalen Systemen prüfen und Maßnahmen zur Beseitigung von Fehlern einleiten
Daten in digitalen Netzen recherchieren, Datenanalysen oder Simulationen durchführen und zur Optimierung von Prozessen nutzen
Software-Applikationen des Betriebes mit mobilen und stationären Arbeitsmitteln einsetzen
digitale Medien für das Lernen im betrieblichen Alltag selbsttätig nutzen
rechtliche und betriebliche Vorgaben zum Schutz und zur Sicherheit digitaler Daten einhalten
Systeme einrichten, nutzen, überprüfen und optimieren
Labor-Informations- und Labor-Management-Systeme einsetzen
Daten über digitale Netze austauschen
Soft- und Hardwarestörungen an Systemen erkennen und Maßnahmen zur Beseitigung der Störung einleiten
Bevor Sie mit dem Ausfüllen des Online-Formulars beginnen, empfehlen wir Ihnen, Ihre Texte zu den nachfolgenden Fragen vorab in Ruhe zu formulieren (z. B. in Word). Wenn die Texte final vorliegen, fügen Sie diese in das Online-Formular ein.
Das Online-Formular ist frei zugänglich. Optional können Sie eigenes Bild- und Videomaterial Ihrem Umsetzungsbeispiel beifügen. Um die Upload-Funktion für Fotos / Videos zu nutzen, benötigen Sie ein Passwort, dass Sie bei uns unter kontakt@elementare-vielfalt.de anfordern können.
Die Textbeispiele beziehen sich inhaltlich auf den Ausbildungsberuf „Chemikant/in“. Sie dienen lediglich der Orientierung zur Art und Weise der Textformulierung bzw. –gestaltung.
Um was geht es in Ihrem Umsetzungsbeispiel? Was ist die Aufgabenstellung / der Arbeitsauftrag?
Umfang: max. 60 Zeichen„Mobiles Lernen im Ausbildungstechnikum”
In welchem "digitalen Kontext" steht Ihr Umsetzungsbeispiel? Was ändert sich im Beruf bzw. bei der Tätigkeit?
Umfang: max. 400 Zeichen„Smartphones und Tablets werden verstärkt in der chemischen Produktion eingesetzt. Viele Informationen sind ausschließlich in digitaler Form verfügbar. Auch die Kommunikation wird digital organisiert, z. B. über Plattformen, Cloud- und Messengerdienste. In bestimmten Fällen findet die Zusammenarbeit in virtuellen Teams statt. Dabei ersetzen betriebsspezifische Collaboration-Tools reale Treffen im Besprechungsraum.”
Welche digitale Kompetenz soll vermittelt werden? Was ist das Lernziel?
Umfang: max. 1250 Zeichen„Der Auszubildende ist mit den Besonderheiten (z. B. Prozesse, Verhaltensregeln) einer digitaler Arbeitsorganisation vertraut. Hierzu zählen auch Kenntnisse zum Datenschutz und der Informationssicherheit sowie zu betriebsspezifischen Compliance-Vorgaben. Darüber hinaus ist der Auszubildende im Rahmen seiner Tätigkeit in der Lage, geeignete Hard- und Software auszuwählen und mit dieser effizient zu arbeiten. Er kennt und nutzt interne sowie vertrauenswürdige externe Informationsquellen und wählt geeignete Daten / Informationen abhängig von der jeweiligen Aufgabenstellung aus. Diese bearbeitet er und bereitet sie ggf. für eine Ergebnispräsentation auf.”
Wie können die digitalen Kompetenzen in der Ausbildung vermittelt werden?
Umfang: max. 1250 Zeichen„Der Auszubildende startet am Smartphone oder Tablet eine App. Hier kann er verschiedene Anwendungen und Lernsequenzen auswählen und abarbeiten (z. B. Checklisten von diversem Equipment [Pumpe, Verdichter usw.], Kontrolle der Kühlwasserverbräuche, manuelle Datenerfassung vor Ort). Dabei hat er die Möglichkeit sich frei im Ausbildungstechnikum zu bewegen. Die Geräte haben idealerweise eine Onlineverbindung zu den SMR- und / oder Prozessleitsystemen. Alternativ werden sie offline betrieben oder per Docking-Station angebunden und ausgelesen. Informationen z. B. zu einer verfahrenstechnischen Übungsanlage werden dem Auszubildenden digital zur Verfügung gestellt. Zusätzlich sind RFID- oder QR-Codes an ausbildungsrelevanten Anlagenteilen und in der Lernumgebung angebracht. Durch einen QR-Code-Scan erhält der Auszubildende Zugang zu interaktiven Lernsequenzen, digitalen Dokumenten und gerätespezifischen Unterlagen. Auf diese Weise sind Aufgabenstellungen, Lerninhalte, Lehrfilme (Tutorials) und Informationen wie R & I-Fließbilder, Bedienungsanleitungen, Betriebsanweisungen, Datenblätter und Funktionsweisen über die einzelne Anlagenteile vor Ort verfügbar. Die Kommunikation zwischen Auszubildenden, der Messwarte und dem Ausbilder/ Lernbegleiter erfolgt über firmenspezifische Plattformen, wie z. B. Cisco-Spark, WebEx, Skype.”
Was sollten die Ausbilder/innen bei der Umsetzung beachten (methodisch / didaktisch)?
Umfang: max. 400 Zeichen„Der Umgang mit digitalen Medien erfordert eine Sensibilisierung des Auszubildenden, da die Freizügigkeit im Umgang mit Daten im privaten Umfeld nicht in die Arbeitswelt übertragen werden darf. Vor dem Einsatz digitaler Instrumente im Betrieb ist zu empfehlen, dem Auszubildenden die Grundlagen zum Datenschutz- und zur Datensicherheit im Betrieb zu vermitteln. Hierbei sollte auch auf die Compliance-Richtlinien des Unternehmens sowie die Besonderheiten bei digitalen Geräten in Ex-Bereichen hingewiesen werden. Zudem kann es sinnvoll sein, über Bild- und Urheberrechte in Grundzügen zu informieren.”
Programmleiter Nachwuchsmarketing
Elementare Vielfalt (ElVi),
Bildung und Innovation
Bundesarbeitgeberverband Chemie e.V. (BAVC)
Abraham-Lincoln-Straße 24
65189 Wiesbaden