Der Auszubildende kennt solche 3D-Modelle und ist als Anwender mit der entsprechenden Hard- und Software in Grundzügen vertraut. Dies dient auch der Vorbereitung von Schulungsmaßnahmen im Betrieb. Diese werden zukünftig mittels Virtual Reality (VR) schon weit im Vorfeld der Inbetriebnahme einer veränderten oder neuen Anlage mit einem „digitalen Zwilling“ (3D-Modell) durchgeführt. So können frühzeitig benötigte Kompetenzen zur Anlage aufgebaut werden.
Mit Hilfe von 3D-Software (z. B. NaviWorks) erfolgt eine digitale Modellierung verfahrenstechnischer Anlagen. Diese digitalen Modelle können an stationären (z. B. PC) oder mobilen Endgeräten (z. B. Laptop, Tablet) im Ausbildungstechnikum, im Schulungsraum oder in der Messwarte betrachtet werden. Einzelne Anlagenteile oder spezielle Details lassen sich sichtbar machen. Anhand der 3D-Modelle kann der Auszubildende einzelne Anlagenteile, Rohrleitungen o. Ä. in Verbindung mit dem Rohrleitungs- und Instrumenten-Fließschema der verfahrenstechnischen Anlage nachverfolgen, Equipment erkennen und die Anlage in 3D visualisieren.
Diese Art der Kompetenzvermittlung beinhaltet ständige Lernschleifen zum Thema Aufbau, Funktion und Wirkungsweise einer Prozessanlage. Die Ausbilder sind maßgeblich am Inhalt der betriebsspezifischen Applikationen beteiligt (Stammdaten in SMR-Systemen [Steuern, Messen, Regeln], Aufgaben, Dokumente usw.). Informationen zu den Anlagenteilen werden hinterlegt und bei Bedarf angezeigt. Dies dient der leichteren Einarbeitung des Auszubildenden in neue Prozessanlagen. Die Schnittstellen zu den Systemen untereinander werden transparent.
Der Auszubildende erhält Einblick in die Zusammenhänge der Technik (Maintenance, Anlagenstrukturen, prozess- und handlungsorientiertes Arbeiten) und kann auf Basis von Datenanalysen unterschiedliche Optimierungsszenarien zur Anlage erproben.
Praxistipp
Eine professionelle 3D-Modellierung oder ein 3D-Lasercan bestehender Anlagen ist sehr komplex. Hier sollte mit (externen) Spezialisten bzw. auf Niveau eines Planungsingenieurs gearbeitet werden. Die Erstellung von 3D-Modellen ist keine Aufgabe für Auszubildende.